Metaphorische Welt der Reflexion und Interpretation

Ab 2. September stellt die gebürtige Altenburgerin Susanne Franz in der Galerie in der Jüdengasse aus. Der Titel "Im Osten zunehmend bewölkt" vermag auf dem ersten Blick wie eine meteorologische Beschreibung wirken, doch bei genauerem Hinsehen eröffnet die Ausstellung eine metaphorische Welt der Reflexion und Interpretation. 

 

Die Idee von Wolken, die den östlichen Horizont bedecken, vermittelt nicht nur eine atmosphärische Veränderung, sondern spiegelt auch den ständigen Fluss des Lebens und die unaufhörliche Entwicklung der menschlichen Existenz wider.

 

Die östliche Richtung hat seit jeher eine symbolische Bedeutung für den Beginn und die Veränderung. In vielen Kulturen wird der Osten mit dem Aufgang der Sonne und dem Neuanfang assoziiert. Biografische Bezüge zur Künstlerin können hergestellt werden und gleichzeitig unterliegt diese Verortung dem Wandel. Ereignisse und Lebensphasen ziehen vorbei, verflüchtigen sich. Wolken als Metapher für die Unvorhersehbarkeit und Vielfältigkeit des Lebens werden von der Künstlerin in großformatigen Malereien mit reduzierter Farbpalette und mittleren, seriell gearbeiteten Formaten künstlerisch realisiert und hinterlassen subtile Spuren von Emotionen und Gedanken, die dem gegenüber in eine kontemplative Welt mitzunehmen vermögen. Die kargen Kohlezeichnungen im schnellen Strich erlauben eine unmittelbare Erfahrbarkeit von Natur. Die Fotografien komplementierten die Ausstellung, die dem Besucher im Unklaren darüber lässt, ob das zu sehende nun eine Ansammlung von Einzelbildern auf unterschiedlichen Bildträgern in unterschiedlichen Formaten ist oder doch eher ein einziges großes Bild, das sie betreten.

 

Susanne Franz sucht bei der Zusammenstellung der Arbeiten gezielt Nachbarschaften aus, die sich in einem größeren Zusammenhang sortieren. Es geht um Beziehungen zwischen einzelnen Arbeiten, um Ähnlichkeiten und Spannungen, Kontraste und Proportionen, um das Teilen von Intimität. Dieses Anordnen beruht auf dem Wechselspiel von Reibung und Fluss, Leere und Dichte und Gegenwärtigkeit. Subjektive Erinnerungen und Assoziationen, die mit dem Gesehenen verbunden werden. 

 

Vernissage: 2.9.2023, 16 Uhr mit Künstlergespräch - the artist is present

Dauer: 2.9.-3.11.2023

Ort:  Galerie Siebeneichler, Jüdengasse 7, 04600 Altenburg 

 

Vita Susanne Franz:
1980 geboren in Altenburg

2000 – 06 Studium der Bildenden Kunst und Geschichte, Universität Leipzig

2007 – 12 Museumspädagogin, Tübke-Stiftung Leipzig

2010 – 16 Galeristin, Galerie Koenitz, Leipzig

seit 2017 freischaffende Künstlerin + Kuratorin

lebt und arbeitet in Freiburg i. Breisgau

Kontakt

 

Kunst- und Kulturstiftung Siebeneichler

 

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Fax +49-08022-7055002

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